Instrumente

In 45 Jahren als Solohornist und Solist benutzte ich Instrumente verschiedener Firmen. 1955 bekam ich noch während des Studiums mein erstes eigenes Horn. Es war ein kombiniertes Doppelhorn B/F der Firma Eduard Kruspe, Erfurt. Von der gleichen Firma folgte einige Jahre später ein B-Horn mit fünf Ventilen (große Wechsel).

Seit 1965 blase ich B-Hörner des Meisters Walter Mönnig, Markneukirchen. In Oper und Konzert bevorzuge ich ein weitmensuriertes Modell mit verlängerbarem Stopfventil, als Solist ein solches mit normaler Mensur. Für das Soloinstrument fertigte mir Meister Mönnig zusätzlich einen Bogen zum Umstimmen auf A-Horn. Auf dem A-Horn blase ich beide Konzerte von J. Haydn, von C. M. von Weber das Concertino op. 45, von F. Danzi das Konzert E-Dur und von A. Lortzing dessen Konzertstück E-Dur.

Während meiner Konzertreisen lernte ich 1981 ein Hornmodell von Engelbert Schmid, Tiefenried, kennen. Seit 1982 blase ich in Solokonzerten ein B-Horn mit verlängertem Stopfventil von Engelbert Schmid. Mit austauschbaren Zügen ist es umzustimmen auf A- oder H-Horn. Letztere Stimmung eignet sich vorzüglich für Aufführungen mit historischen Orgeln im Chorton (Halbton höher als der heutige Stimmton). Im Orchester (Oper und Konzert) kamen im Laufe der Jahre immer mehr Werke zur Aufführung, in denen die Stimme des I. Horns in eine Lage führte, welche ein Doppelhorn erforderte. Deshalb blase ich seit 1996 ein Volldoppelhorn B/F mit Stopfventil von Engelbert Schmid.

Häufig wechsle ich aus unterschiedlichen Anlässen (Orchester, Kammerorchester, Bläserensemble, Solokonzerte) Instrumente. In manchem Recital wechsle ich z. B. zwischen B-Horn und Doppelhorn, nicht nur wegen einiger tiefer Töne, sondern weil ich in einigen Werken stellenweise nur auf dem F-Horn blase.

Neben den genannten Hauptinstrumenten benutze ich Instrumente der Firmen H. F. Knopf, Markneukirchen (kombiniertes Doppelhorn B/F für Kammermusik und Ensemble) sowie Yamaha.

Für ganz spezielle Aufgaben besitze ich spezielle Instrumente. So blase ich seit 30 Jahren ein engmensuriertes Diskanthorn B/F-alto, gebaut von Walter Mönnig, Markneukirchen. Mittels separatem Stimmzug läßt es sich nach A/E-alto umstimmen. Es ist zu hören auf der CD Hornkonzerte am Sächsischen Hof mit Werken von Quantz, Zelenka, Heinichen, Telemann und Fasch.

Peter Damm bläst das Piccolohorn von Friedbert Syhre. Foto: Günter Seidel, Leipzig.   In meinen Konzerten mit Orgel blase ich seit 1976 ein Piccolohorn aus der Werkstatt von Friedbert Syhre, Leipzig. Das derzeit benutzte Modell steht in der Stimmung F-alto/B-altissimo. Welche Kompositionen ich darauf blase, ist auf der CD Laudatio – Musik für Horn und Orgel zu hören. Dieses Instrument ist kein historisches Instrument, sondern eine moderne Entwicklung. Es gehört keinesfalls in Aufführungen mit barocker Musik (Literatur hierzu).

Mein tägliches Training (Warm-up, Naturhornstudien) absolviere ich seit Jahrzehnten auf einem alten dreiventiligen F-Horn der Sächsischen Musikinstrumentenfabriken Klingenthal.

Seit 1954 benutze ich ein Mundstück, welches mir der Markneukirchner Meister Wunderlich drehte. Es ist kein Modell, sondern ein Unikat. Herr Wunderlich betrachtete meine Lippen, drehte ein Mundstück, ließ mich blasen, veränderte etwas am Mundstück, ließ mich wieder blasen. Seither ist es mein behütetes Mundstück. Kopien wurden immer wieder versucht, sind aber nie richtig gelungen. Maßangaben: Randbreite: 4,7 mm, Innenweite: 16,6 mm, Trichtertiefe: ca. 26 mm, Trichterform leicht bauchig, Bohrung: 4,7 mm.

1961 drehte mir Christoph Werner Schmidt, Markneukirchen, ein Mundstück für das Diskanthorn F-alto. Maßangaben: Randbreite und Innenweite wie oben, Trichtertiefe: ca. 19 mm, Trichterform schlank, Bohrung: 3,6 mm.

Peter Damm, Mai 1996. Foto: Marion Gröning, "Sächsische Zeitung", Dresden.

Für seinen Dienstantritt als Thomaskantor wählte Erhard Mauersberger 1961 die Kantate Gott der Herr ist Sonn und Schild von J. S. Bach. Speziell dafür ließ ich mir in der Vorbereitungszeit ein besonderes Mundstück von Friedbert Syhre, Leipzig, drehen. Randbreite und Innenweite sind wie bei meinem normalen Mundstück. Die Trichtertiefe von nur 13 mm wurde durch Versuche als günstigste herausgefunden. Die Trichterform ist für ein Hornmundstück relativ flach, für den Zweck aber ideal. Die Bohrung beträgt 3,5 mm. Für diese und andere Kantaten von Bach ist das Mundstück eine große Erleichterung. Durch seine geringen Maße eignet es sich auch als Standardmundstück für das Piccolohorn.



Literaturhinweise: W. Wolf, Corni da caccia mit neuer Technik, DAS ORCHESTER 10/1983, S. 892-894; sowie meine eigenen Ausführungen: Zum Thema: Das Horn bei J. S. Bach, Hat J. S. Bach die Partie des „Corne da Caccia“ der Messe h-Moll BWV 232 für Gottfried Reiche komponiert?, Zur Ausführung des „Corne da Caccia“ im Quoniam der Missa h-Moll von J. S. Bach und Corni da caccia mit neuer Technik. (Genaue Literaturangaben)

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